Historische Grundlagen

Zur Ausstattung seines neu gegründeten Bistums Bamberg schenkte im Jahr 1007 Kaiser Heinrich II, diesem Besitzungen auf den bairischen Nordgau.

Die Burg Vils-eck (wahrscheinlich nur ein ummauerter Turm auf einem zu der Vils aufragendem Felssporn) wird bereits in der zweiten Lehnsurkunde 1012 genannt.

Das weltliche Herrschaftsgebiet eines Bischofs (das Hochstift) wurde gesichert und repräsentiert durch Burgen und Herrschaften. Die Burg Vilseck zeigte also den Besitz des bamberger Bischofs über einen Teil des Nordgaus mit durchaus noch fließenden Rändern an.

Achstein - ein an der Ache liegender Wehrturm dürfte der älteste Name sein. Davor die Achs-heid, aus der sich langsam ein Dörfchen entwickelte. Der Name wandelte sich in Taxstein und Dax- oder Dagestein, wurde aber auch immer wieder als Eck an der Vils oder Vilseck (Vilsecke) bezeichnet.

Vögte über die bamberger Besitzungen auf den Nordgau sind die Sulzbacher Grafen und nach deren Aussterben die Hohenstaufen.

Den Burghutdienst übertrugen diese an Ritter des Nordgaues.

Zur Zeit des Dombaus in Bamberg war aus dem Wartturm bereits eine ansehnliche Burg geworden, was der Bergfried mit seiner Kapelle noch heute beweist. Teilweise finden sich die gleichen Steinmetzzeichen wie im Bamberger Dom.

Um 1250 etwa hat auch das Umland um Vilseck seine festen Grenzen. Reiche Gutsherrenfamilien als Landsassen versehen Dienste auf der Amtsburg Dagestein. Die durch das Gebiet führenden Fernstraßen werden durch Zargen gesichert. So z.B. die Ober- und Unterzarg (heute: Sorghof). Eine Zarge war ein kleinerer Wehrbau, von dem aus man die Straße sperren konnte. Um das bamberger Hochstift sind so mehrere Zargen belegt. Einzig erhalten Teile der ehem. Unterzarg (heute Sorghof). 1432 ließ sie Bischof Anton von Rothenhahn durch seinen Ministerialen Hans Ahorn neu errichten. Aus dieser Zeit sind der Gewölbeteil des alten Hauses, Teile der Mauern des Anbaus, Mauerreste der alten Umfassungsmauer, Kellergewölbe und der alte Brunnen (noch vorhanden).

Die Zarge war auch mit Grundbesitz versehen, von dessen Erträgen die Besatzung ernährt wurde. Da dieser später an die umliegenden Güter verpachtet war, ist der Umfang relativ gut zu ermessen. Er betrug um 1500 ca. 150 Tagwerk.

(Die Zarg um 1500. Bedachung, Zinnen und Zwinger sind nicht gesichert)

Der Ritter Heinrich Nothaft von Wernberg war um 1432 Lehensinhaber der Zarg. Um 1500 Albrecht Zirkendorfer.Ab 1523 besaß das Lehen Hans von Schlammersdorf, der damals mächtigste oberpfälzer Ritter.

Die Lehensbesitzer lebten nicht auf der Zarg, sondern auf ihren großen Besitzungen. Auf der Zarge waren lediglich einige Dienstleute untergebracht.

Als Art Zollstelle waren die Zargen in Friedenszeiten wohl wehrhaft. In Kriegszeiten allerdings waren sie weitgehend uninteressant.

So wurde diese im Bauernkrieg 1512 vom Ritter Hans von Sebitz, einem Mitstreiter von Götz von Berlichingen einfach überrannt.

1552 wurde die Zarge im „Marktgräfler Krieg“ durch Reiter des Grafen Albrecht Alkibiates von Kulmbach eingenommen und geplündert.

Auf der Zweidlerkarte von 1597 ist der kleine Wehrbau noch erwähnt, ob er aber noch als Sperrstelle besetzt war, ist zweifelhaft.

Im Dreißigjährigen Krieg jedenfalls hatten die Zargen ausgedient.

Trotzdem haben wir Kunde von der Zarge, da sie 1641 von schwedischen Reitern beim Angriff auf Vilseck niedergebrannt wurde.

Die letztlich erhaltenen Teile wurden dem Vilsecker Ackerbürger Hans Georg Mayer verkauft. Über einige Besitzer kam das Anwesen um 1700 an die Familie Sichelstiel, die es zu einem Bauernhof umwandelte. Im Besitz dieser Erblinie ist es noch heute.

Das „Alte Haus auf der Zarg“, zwar mit An- und Umbauten versehen, besteht noch heute und ist in

der Landsknecht Stube,

der Kapelle,

den Kellern und dem Brunnen erhalten.

Der Name Zarg wandelte sich nach dem Dreißigjährigen Krieg in Zarghof zu Sarghof (18. Jahrhundert) und Sorghof (1880) um.

Die heute (ab 1937) daneben gebaute Ortschaft trägt davon ihren Namen.

Die alte Zarge ist heute ein Bauernhof.