Alexander von der Weyden,
Graf auf dem Nordgau, Komtur der Ritter von der Zarg, Laialdomherr zu Bamberg, Judex in Parcstein, Reichsritter zu Sternstein, Ritter zu Altengiech, Knottritter vom Bund des Einhorns, Herr ze Flossen und Murach, genannt der Frankenschinder
Alexander wurde im Spätherbst 1175 in Weyden geboren.
Nach kurzer Kindheit im Schoße der Familie diente er als Page und Knappe beim Edelfreien Ritter von Truhendingen auf der Gügelburg im Hochstift Bamberg.
Sein Herr ermöglichte dem Knaben neben der Ausbildung in höfischen Sitten und Kampf zugleich ein Studium der Heiligen Schrift, des Lesens und Schreibens, Latein und Recht im Kloster Michaelsberg in Bamberg.
Ein Jahr nachdem er Knappe wurde, begab er sich auf eine Pilgerreise nach Jerusalem. Dabei geriet er am 4. Juli 1187 in die Schlacht bei den Hörnern von Hattin. Durch viel Glück befand er sich in der Nähe des Trosses, wo er den berittenen Waffenmeister Berto traf, der den Tross mit einigen Weibern, Spezereien und einem Teil des Goldes rettete und damit verschwand. Alexander fand in dem rauhen aber herzlichen Krieger einen Freund, den er später wieder treffen sollte.
Nach seiner Rückkehr im Herbst 1187 nahm er seine Ausbildung an Sitten, Waffen und Studium wieder auf. Oft bedrängte er seinen Herrn sich einem Kreuzzug anzuschließen, das Heilige Land von den Heiden zu befreien und überzeugte ihn schließlich. Und so schlossen sie sich im Mai 1189 Kaiser Friedrichs Kreuzzug an. Dazu reisten Sie nach Regensburg, da das Heer dort lagerte.
Während der langen Reise sah er auch die Mauern von Konstantinopel, konnte es aber nicht betreten.
Schließlich erreichten Sie das Heilige Land und durchlebten viele Kämpfe. Nach dem Tode Kaiser Friedrichs im Fluss Saleph folgten sie dessen Sohn Friedrich von Schwaben und gelangten im Oktober 1190 nach Akkon, wo sie mit den anderen an der lange erfolglosen Belagerung der Stadt teilnahmen. Nach langen zähen Kämpfen konnte das Eintreffen der Truppen von König Richard und König Philipp das Blatt wenden. In der nun anbrechenden Schlacht wurde Alexanders Herr schwer verwundet. Zusammen mit einem einfachen englischen Waffenknecht Namens Richard gelang es Alexander seinen Herrn in das Lager zurück zu bringen. Als Dank für diese Tapferkeit und Treue schlug der Herr von Truhendingen seinen Knappen am nächsten Tag zum Ritter. Allerdings verstarb er nur wenige Stunden später. Am 12. Juli 1191 fiel dann auch die Stadt und wurde übergeben. Alexander konnte dort durch Zufall einen kurzen Blick aus der Ferne auf das wahre Kreuz werfen.
Nachdem, aufgrund von Kaiser Friedrichs Tod, der Marsch auf Jerusalem abgebrochen wurde, kehrte der frisch gebackene Ritter nach Bayern zurück, beanspruchte den Titel des kinderlosen Ritters von Altengiech, widmete sich weiterhin seiner Ausbildung und zog im Reich umher. Im April 1197 brach er auf zum nächsten (Deutschen) Kreuzzug. Im September 1197 traf er mit dem Heer in Akkon ein. Er focht in den Schlachten um Sidon und Beirut und wurde, wie durch ein Wunder, nie verletzt.
Nachdem mit dem Sultan ein Waffenstillstand geschlossen wurde, konnte Alexander noch die heiligen Stätten in Jerusalem besuchen.
Schließlich reiste er 1198 (nach dem Tode Kaiser Heinrichs) in die Heimat zurück. Er konnte seine Besitzungen in Altengiech sichern und ihm wurde Weyden von seinem Vater übergeben.
In den Streitigkeiten zwischen Phillip von Schwaben und Otto von Braunschweig konnte er den Titel des Grafen auf dem Nordgau und des Richters zu Parkstein erringen. Diese Ämter gaben ihm viel Einfluss und Reichtum, die er auch entsprechend einsetzte.
Nicht zuletzt aufgrund seiner Titel und Ländereien konnte er schließlich, im Jahre 1203, die Ehe mit der Erbin des Hauses Murach Regina eingehen. Und gewann so weitere Titel und Ländereien dazu.
Neben seinen vielfältigen Aufgaben nahm der junge Graf an vielerlei Turnieren teil und feierte auf vielen Festen. Auf einem dieser Turniere traf er schließlich seinen alten Freund Berto von der Zarg wieder. Die alte Freundschaft blühte wieder auf und so traf man sich öfter.
Aufgrund seiner Ländereien im Hochstift Bamberg kannte Alexander selbstverständlich auch den Bischof von Bamberg und konnte so die Sorgen und Nöte seines Freundes an das Ohr des hohen Herren tragen.
Auch wenn Herr Berto, der Komtur der Ritter von der Zarg und Bannerherr des Bischofs auf dem Nordgau, das volle Vertrauen des Bischofs genoss, konnte der Graf doch hin- und wieder mit wohlgesetzten Worten Vorteile für das Land an der Vils erreichen. So wuchsen und gediehen Vilseck und die Zarg.
Der Graf auf dem Nordgau gab sich in den folgenden Jahren immer mehr der Völlerei hin, so dass die Erfolge auf den Turnieren spärlicher wurden. Das tat seinem Hunger aber keinen Abbruch. Umso mehr, als auch die anderen Ritter von der Zarg gerne und ausgiebig feierten. In diesen Rittern fand der Graf nun gute und erlesene Freunde.
Im Jahre 1215 tauchte ein englischer Waffenknecht in Vilseck auf. Alexander erkannte Richard, der ihm vor vielen Jahren geholfen hatte seinen Herrn vom Schlachtfeld zu bergen. Natürlich bat er Herrn Berto, Richard in seine Dienste zu nehmen.
Im Jahre 1216 wurde der Graf schließlich in den Ritterorden aufgenommen und fand sich unter vielen Freunden.
Als in den Jahren der großen Seuche sein guter Freund Herr Berto verschied, nahm sich der Graf des Ordens an und führte ihn durch die schlimme Zeit.
Im Jahre 1223 wurde Alexander vom Ordenskapitel zum neuen Komtur gewählt und führt nun den Orden in die Zukunft.